Die ersten Kartoffeln die geerntet werden sind die Frühkartoffeln. Sie sind noch nicht schalenfest und werden von Hand aus der Erde geholt, da sie anfangs die Belastungen der maschinellen Rodung nicht schadlos überstehen würden. Die ersten Frühkartoffel sind meist Mitte Juni erntereif. Einige Wochen später sind die Kartoffeln dann so robust, dass mit der maschinellen Rodung begonnen werden kann. Da die Schale beim Rodevorgang noch abpellt müssen die Kartoffeln frisch verbraucht werden und sind nur bedingt haltbar.
Anfang bis Mitte September sind dann auch die Spätsorten reif. Teilweise wird das Absterben der Kartoffelpflanzen mit Hilfe von Pflanzenbehandlungsmittel beschleunigt. Der Sinn dieser Maßnahme besteht darin die Kartoffeln nicht zu groß werden zulassen und sie vor Pilzen und Läusen zu schützen. Außerdem werden die Kartoffeln schneller schalenfest.
Nach dem Roden werden die Kartoffeln mit den Anhängern zum Hof gebracht. Der erste Weg führt auf die Fuhrwerkswaage, hier wird jeder Wagen gewogen und erfasst. Dieser Vorgang dient der Qualitätssicherung und der Erntemengenerfassung. Dir Kartoffeln werden beprobt und auf Qualität und Mängel untersucht, dazu wird eine 10kg-Probe jeder Sorte bonitiert und geschnitten. Die Ergebnisse werden protokolliert.
Möglichst schnell werden die Kartoffeln abgeladen und in spezielle Lagerkisten gefüllt. Wenn die Kartoffeln zulange unbelüftet auf den Anhängern stehen bleiben, leidet die Qualität Je nach Sorte und weiterer Verwendung der Kartoffeln werden sie vorsortiert oder direkt in die Kisten gefüllt. Hierbei kommen verschiedene Geräte zum Einsatz und die Kartoffeln möglichst schonen zu bewegen. Es wird darauf geachtet, dass die Fallhöhen nicht über 30 cm hoch sind. Auf dem Bild über der Kiste kann man ein so genanntes Prallsegel sehen. Es wird in die Kiste heruntergefahren und fährt sich dann nach und nach automatisch wieder ein. Die Kartoffeln rollen wie auf einer Murmelbahn in die Kisten ohne unnötig beschädigt zu werden.
Die gefüllten Kisten werden dann in eine spezielle Lagerhalle gebracht und gestapelt. Hierbei ist es sehr wichtig, dass die Kisten exakt aufgestellt werden um dafür zu sorgen das alle Kisten ausreichend belüftet werden. Die Belüftung der Kartoffeln wird durch einen Lüftungscomputer gesteuert. Die ersten tage werden die Kartoffeln 24 Stunden am Tag mit warmer Luft durchlüftet. Diese Lüftungsphase dient der Trocknung der Knollen und der Wundheilung. Ist die Wundheilung abgeschlossen werden die Kartoffeln mit Außenluft heruntergekühlt. Die Kühlung erfolgt sehr langsam. Die Temperatur wird um maximal 0,3°C pro Tag abgesengt. Ist eine Lagertemperatur von 4,0°C erreicht schaltet die Lüftung um und lüftet nur noch mit Umluft bzw. frischt die Raumluft auf um die Atmung der Kartoffeln zu ermöglichen. Die Lagertemperatur wird permanent überwacht und protokolliert um Forstschäden zu vermeiden und die Kartoffelqualität möglichst lange zu erhalten.
Je nach Bedarf und Marktlage werden die Kartoffeln dann aus dem Lager geholt und aufbereitet. Vor dem sortieren werden sie auf mindestens 8°C aufgewärmt und dann je nach Verwendung aufbereitet. Je nach Kundenwunsch werden die Kartoffeln in verschiedenen Gebinden abgesackt und auf Paletten gestapelt oder los verladen.
Ein Teil unserer Kartoffeln wird direkt über unseren Verkaufsraum verkauft. Hier haben auch sie die Möglichkeit sich von der Qualität unserer Kartoffeln zu überzeugen. Wir bieten ihnen verschiedene Sorten in verschiedenen Gebindegrößen. Zur Pflanzzeit versorgen wir sie auch gerne mit vorgekeimten Pflanzkartoffeln.
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